Ein Teilgebiet der Immunologie ist die Serologie. Dies ist die Lehre von der Wechselwirkung zwischen Antikörpern und Antigenen. Diese spezifische Antigen-Antikörper-Reaktion, welche auf dem sog. „Schlüssel-Schloss-Prinzip“ basiert, ist die Grundlage für verschiedene serologische Untersuchungsverfahren.
Nach Kontakt eines Organismus mit Antigenen, i. d. R. sind dies strukturelle Bestandteile von Viren, Bakterien oder Parasiten, werden von dessen Immunsystem spezifische Antikörper (= Abwehrstoffe) gebildet. Der Nachweis dieser spezifischen Antikörper in Blut- oder Milchproben ist somit ein indirekter Nachweis einer viralen, bakteriellen oder parasitären Infektion.
Die serologische Diagnostik stellt somit eine wichtige Säule in der effektiven Erkennung, Bekämpfung und Vorbeugung von Tierseuchen und Tierkrankheiten dar, die sehr oft mit erheblichen wirtschaftlichen Schäden durch Tierverluste, Produktionseinbußen und Handelshemmnisse einhergehen.
Das in der Routinediagnostik am häufigsten verwendete Untersuchungsverfahren ist der sog. ELISA (Enzyme-linked Immunosorbent Assay). Dieses Verfahren ist gut automatisierbar und daher besonders geeignet bei hohem Probenaufkommen im Rahmen von Tierseuchenbekämpfungs- und Monitoringprogrammen.
Die ELISA-Technik ermöglicht auch nach der Impfung mit bestimmten Gen-deletierten Impfstoffen eine Unterscheidung zwischen Feld- und Impf-Antikörpern. Diese Technik macht man sich u. a. in der serologischen Diagnostik von BHV-1 (gB- und gE-Antikörpern) und der Antikörper der Aujeszkyschen Krankheit im Rahmen von Sanierungsprogrammen zu Nutze.
Weitere in unserem Labor eingesetzte serologische Nachweisverfahren sind u. a.:
- Komplementbindungsreaktion (KBR)
- Agar-Gel-Immun-Präzipitation (AGID)
- Serum-Langsam-Agglutination (SLA)