Im Arbeitsgebiet Bakteriologie und Mykologie werden Proben mittels kultureller Techniken untersucht. Dabei werden Erreger (Bakterien und Pilze) auf festen und/oder flüssigen Nährmedien über ein oder mehrere Tage angezüchtet und anschließend differenziert. Für diese Differenzierung werden modernste Verfahren wie die MALDI-TOF-Massenspektrometrie kombiniert mit verschiedenen klassischen Methoden (Färbeverhalten, biochemische Reaktionen, Agglutinationsreaktionen etc.) angewendet. Anschließend kann bei bakteriellen Erregern das Resistenzverhalten mittels Antibiogramm (Mikrodilutionsverfahren) geprüft werden.
Molekularbiologische Verfahren finden Anwendung bei Erregern, die auf den herkömmlich verwendeten Medien nicht angezüchtet werden können (z. B. Chlamydia spp., Coxiella burnetii, Lawsonia intracellularis, Brachyspira spp.) oder dienen als Ergänzung zur kulturellen Anzucht von bestimmten Erregern (z. B. Actinobacillus pleuropneumoniae, Haemophilus parasuis).
Als Untersuchungsmaterial kommen verschiedenste Probenarten in Frage (z. B. Kot, Genitaltupfer, Nasentupfer, Hautgeschabsel, Urin, Milch, Futterkranzproben, Waben, Sektionsmaterial). Wir empfehlen bei Probenmaterialien, die kulturell angelegt werden sollen – insbesondere bei empfindlichen Erregern –, die Verwendung von Transportmedien (z. B. Amies-Medium). Proben, die für die molekularbiologische Untersuchung vorgesehen sind, sollten ohne Transportmedium eingesandt werden. Ggf. kann es sinnvoll sein, zwei Arten von Tupfermaterialien zu verwenden. Weitere Empfehlungen zur Probennahme wurden im Deutschen Tierärzteblatt veröffentlicht (Leitlinien zur Probengewinnung für die bakteriologische Diagnostik beim Schwein, Rind, Geflügel und Fisch ((12) 66;2018) und Leitlinien zur Probengewinnung für die bakteriologische Diagnostik bei Hund und Katze ((10) 67;2019)).
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Sollten Sie Fragen zu Proben, Untersuchungstechniken usw. haben, wenden Sie sich gerne an uns.
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt im Laborbereich Bakteriologie und Mykologie stellt die Untersuchung von Organen von Schlachttieren auf Hemmstoffe (z. B. Antibiotika) und die Bearbeitung verschiedenster Projekte (z. B. Zoonosen-Stichprobenplan, GERM-Vet, regelmäßige Teilnahme an Laborvergleichsuntersuchungen und Ringversuchen) dar. Darüber hinaus werden verschiedenste Nährmedien selbst hergestellt, kontrolliert und in unterschiedlichen Laborbereichen verwendet.