Hochkarätiger Besuch: 16 Wissenschaftler aus 8 Mitgliedstaaten der EU hielten in der vergangenen Woche im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe (CVUA-MEL) ein Arbeitstreffen ab. Sie sind Mitglieder einer Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Prof. Rolaf van Leeuwen (NL) und Prof. Peter Fürst (CVUA-MEL) der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und arbeiten im Auftrag der Europäischen Kommission.
Während des zweitägigen Treffens im CVUA-MEL wurde intensiv an einer Risikobewertung zum Thema „Bromierte Flammschutzmittel in Lebensmitteln" gearbeitet. Solche Flammschutzmittel verhindern oder schränken die Ausbreitung von Bränden ein und werden überall dort verwendet, wo sich potentielle Zündquellen befinden (z.B. in elektroni-schen Geräten, Polstermöbeln, Teppichen). Sie kommen also verbreitet in der Umwelt vor. Sie lösen sich gut in Fett und fetthaltigen Geweben, bauen sich nicht ab und werden so in der Nahrungskette angereichert, was gesundheitlich nicht unbedenklich ist.
Der nun vorliegende Entwurf der Risikobewertung wurde im Laufe von 6 Monaten zusammengestellt und umfasst mehr als 230 Seiten. Ein solches Papier beinhaltet eine ausführliche Auswertung von Untersuchungsdaten und Verzehrsstudien aus allen 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie die Diskussion über die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Im kommenden Monat finden weitere Treffen der Arbeitsgruppe und des übergeordneten Gremiums in Brüssel und Parma statt, ehe die EFSA das Papier annimmt und veröffentlicht. Diese Bewertung hilft der Europäischen Kommission bei der Schaffung neuer rechtlicher Vorschriften.
Auch das Freizeitvergnügen der Arbeitsgruppe kam nicht zu kurz. Nach getaner Arbeit hatten sie noch Zeit, gemeinsam die Schönheiten Münsters während einer abendlichen Fahrradtour zu entdecken.